Albrecht Dürer
Meister der Vielseitigkeit und bedeutendster Renaissancekünstler Deutschlands

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Nur zwei Jahre nach seiner Rückkehr nach Nürnberg wurde Albrecht Dürer zum Genannten des Großen Rats der Stadt berufen. Hierdurch konnte er sich selbst an künstlerischen Planungen beteiligen.
Bereits zuvor hatte er sein bis heute am meisten reproduziertes Werk fertiggestellt: Die "Betenden Hände". Dabei handelt es sich bei dieser Zeichnung lediglich um eine Studie zur Vorbereitung eines Flügelaltars, der leider im Jahre 1729 den Flammen zum Opfer fiel. Heute befinden sich die "Betenden Hände" in einem Wiener Kunstmuseum (Albertina).

In den Jahren 1509 bis 1511 erstellte Albrecht Dürer drei komplexe Holzschnittfolgen, die seine Meisterhaftigkeit auf beeindruckende Weise darstellten.  Dabei handelt es sich um die kleine und große Passion mit 37 bzw. 11 Darstellungen und um das Leben der Maria mit 20 Darstellungen. Neben diesen Hauptwerken veröffentlichte Dürer noch zahlreiche kleinere Arbeiten in Form von Kupferstichen und Holzschnitten und machte Erfahrungen auf dem Gebiet der Kaltnadelradierung.

Das Abendmahl Christi von Albrecht Dürer
Das Abendmahl Christi mit seinen Jüngern - 1. Kapitel aus der Holzschnittfolge Große Passion (1510) von Albrecht Dürer

(Dieses Bild ist gemeinfrei und nicht urheberrechtlich geschützt)

Ab 1512 malte Dürer auch wieder Gemälde, wie das bekannte Tafelbild Maria mit der Birnenschnitte. Dieses Bild zeigt Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm, welches den Rest einer Birne in der Hand hält. Obwohl kein Auftraggeber bekannt ist, wird vermutet, dass es sich bei diesem Gemälde nicht um eine Gelegenheitsarbeit handelt.
Aufträge gab es für Albrecht Dürer zu genüge, da er ab dieser Zeit auch mehrfach für Kaiser Maximilian I. arbeitete. So wird z.B. angenommen, dass Dürers Manuskript eines Fechtbuches, welches heute in Wien aufbewahrt wird und mehrere Fecht- und Ringerzeichnungen enthält,  im Auftrag des Kaisers entstanden ist. Aus späteren Jahren (1519) ist das Ölbild "Kaiser Maximilian I." zu nennen, welches Maximilian in voller Montur darstellt.


Zur Fastenzeit 1513 erkrankte Dürers Mutter Barbara schwer, nachdem sie schon zuvor häufig mit ihrer Gesundheit zu kämpfen hatte. Albrecht ließ sie daraufhin von ihrer Kammer in die gute Stube seines Hauses verlegen. Trotz ihrer schweren Krankheit lebte Barbara noch über ein Jahr ehe sie in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1514 dort verschied. Bereits zwei Monate zuvor fertigte Dürer ein Porträt seiner Mutter an, welches später zu großer Bekanntheit kam, da es sich hierbei um die erste realistische Darstellung eines sterbenden Menschen handelt.

Im darauf folgenden Jahr erschuf Albrecht Dürer den berühmten Holzschnitt "Rhinocerus". Es stellt ein indisches Panzernashorn dar, welches zu dieser Zeit nach Lissabon gebracht worden war. Obwohl der Meister das Tier selbst nie zu Gesicht bekam, gelang im das Werk mit Hilfe einer Skizze und der Beschreibung eines nicht bekannten Künstlers.
Nach weiteren Werken widmete sich Dürer ab 1518 vermehrt theoretischen Arbeiten. Sein Hauptwerk zur Proportionslehre "Vier bücher von menschlicher Proportion" erschien jedoch erst nach seinem Tod.

Auf dem im Sommer 1518 stattfindenden Augsburger Reichstag verewigte Dürer, als Vertreter der Stadt Nürnberg, große Persönlichkeiten wie z.B. Jakob Fugger in einem Gemälde. Ausserdem kam er während dieser Zeit auch mit den Schriften Martin Luthers in Kontakt, die er regelrecht verschlang. Sein Vorhaben Luther zu treffen und in Kupfer zu stechen kam jedoch nie zustande.
1520 sollte Albrecht Dürer schließlich seine letzte große Reise antreten: Diesmal in die Niederlande.



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